Ladestation: Wie lade ich mein Elektroauto zuhause?

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Wer sich den Kauf eines Elektroautos überlegt, sollte sich auch Gedanken zu einer privaten Ladestation machen. Wir zeigen Ihnen, was Sie für das schnelle und komfortable Laden Ihres Elektroautos zuhause beachten müssen.

Das Laden eines Elektroautos sollte so einfach sein, wie das Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Mit einer Ladestation für Ihr Zuhause kommen Sie diesem Anspruch schon ziemlich nahe. Sie laden Ihr Auto dann, wenn Sie es garantiert nicht benötigen: Wenn es auf dem Parkplatz oder in Ihrer Garage steht.

Laden per Steckdose?

Und warum sollten Sie das Auto nicht einfach an eine normalen Steckdose anschliessen? Daniel Laager, Leiter Elektromobilität bei Primeo Energie, erklärt: «Es ist zwar möglich, das Auto an einer gewöhnlichen Haushaltsteckdose zu laden, aber aus verschiedenen Gründen ist das nicht unbedingt ratsam.» Normale Steckdosen sind nämlich nicht für mehrstündigen Dauerbetrieb mit hohen Strömen ausgelegt. Der Ladevorgang dauert nicht nur deutlich länger, sondern kann unter Umständen auch die Sicherung überlasten.   

Die Leistung Ihrer Ladestation ist entscheidend für die Ladezeit: Je höher die Leistung, desto schneller wird Ihr Auto geladen. Im Privatbereich sind dabei 11 kW pro Ladepunkt meist völlig ausreichend, weil das Auto beim Laden über einen längeren Zeitraum nicht bewegt wird, beispielsweise über Nacht. Praktisch alle Modelle werden mit 11 kW über Nacht voll aufgeladen.

Ladestationen: Weitere Fragen und Antworten

Wir sagen Ihnen, was sonst noch wichtig ist bei der Auswahl einer eigenen Ladestation.

Wie wird das Elektroauto zuhause am effizientesten geladen?

Dabei spielt die Technik eine wichtige Rolle. Daniel Laager erklärt: «Moderne Ladestationen werden über ein sogenanntes Lastmanagement-System gesteuert. Ein dynamisches Lastmanagement-System verteilt die verfügbare Leistung optimal auf alle aktiven Komponenten. Dadurch werden Lastspitzen und eine Überspannung der Sicherungen vermieden».
Wenn der Stromverbrauch des Gebäudes niedrig ist, wird entsprechend mehr Leistung zum Laden der Elektrofahrzeuge bereitgestellt. Diese dynamische Steuerung ist vor allem in Wohnhäusern sinnvoll, wo der Stromverbrauch in der Nacht sehr tief ist und so mehr Leistung für die Ladestationen zur Verfügung steht.
Zudem muss der Netzanschluss nicht speziell ausgebaut werden und die Betriebssicherheit ist jederzeit sichergestellt.

Können Mieter oder Stockwerkeigentümer eine private Ladestation installieren oder ist dafür eine «Bewilligung» nötig?

Während Hauseigentümer diesbezüglich freie Hand haben, liegen die Dinge für Stockwerkeigentümer oder Mieter etwas anders. Hier muss die Einwilligung der Eigentümerversammlung beziehungsweise des Vermieters eingeholt werden. «Als Grundlage sollte ein technisches Dossier der Ladeinfrastruktur erstellt werden. Am besten mit detaillierten Angaben zum Installationsvorgehen, der geplanten Kapazität und den Schnittstellen zur bestehenden Infrastruktur», sagt Daniel Laager – und ergänzt: «Wichtig ist auch der Nachweis, dass der Stromverbrauch der Ladestation nicht zu Lasten der Allgemeinheit geht, sondern individuell abgerechnet wird. Wenn später weitere Mieter oder Eigentümer ein Elektroauto kaufen, kann ein Ausbau in Etappen erfolgen.»

Wie läuft die Installation einer Ladestation mit Primeo Energie ab?

1. Klären Sie die technischen Voraussetzungen an Ihrem Wohnort. Bei einem Neubau wenden Sie sich an den Planer/Architekten, bei bestehenden Bauten an einen Elektroinstallateur.

2. Ihr Elektroinstallateur meldet das Projekt bei Primeo Energie an und übernimmt die technische Koordination.

3. Sobald die Elektroinstallationen fertig gestellt sind, baut Primeo Energie einen Zähler ein. Ihre Ladestation ist nun funktionsbereit.

4. Auf Ihrer nächsten Stromrechnung wird der Stromverbrauch zum gewählten Tarif separat ausgewiesen.

Kann ich den Strom aus meiner Photovoltaik-Anlage für die Ladestation verwenden?

Private Energiequellen wie zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen oder Erdwärme können über ein Lastmanagement-System ebenfalls für das Laden von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Das System funktioniert als Verteiler, der die Leistung immer dorthin leitet, wo sie benötigt wird. Überschüssige Energie wird entweder gespeichert oder ins Netz eingespeist. Daniel Laager sagt: «Durch die Nutzung erneuerbarer Energien ist Ihr Elektroauto noch ökologischer.»

Wie kann ich sicherstellen, dass nur berechtigte Personen die Ladestationen benutzen?

In Gemeinschaftsgaragen oder auf Firmenparkplätzen ist ein Zugangsschutz unter Umständen sinnvoll. Im Wesentlichen gibt es dazu folgende Möglichkeiten:

• Schlüsselschalter: Die Ladestation wird mit einem herkömmlichen Schlüssel entsperrt.

• Chip: Der Ladevorgang wird mit einer RFID-Karte aktiviert (berührungslose Radiofrequenz-Identifikation via Chip)

• App: Mit einer App wird die Ladestation ausgewählt und der Ladevorgang via Smartphone freigeschaltet.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Daniel Laager sagt: «Das hängt natürlich stark von der jeweiligen Situation ab. Als ungefähre Grössenordnung gilt eine Preisspanne für intelligente Ladepunkte von 2500 bis rund 5000 Franken». Der Preis setzt sich zusammen aus den Kosten für die Ladestation, einem allfälligen Lastmanagementsystem sowie den jeweils erforderlichen Arbeiten und Installationen. Mittelfristig sparen Sie mit Elektromobilität aber viel Geld: Nicht nur beim Kraftstoffverbrauch bzw. den Stromkosten, sondern auch bei Wartung und Service. Ausserdem bezahlen Sie keine Mineralölsteuer und viele Kantone gewähren zudem Rabatte auf die Motorfahrzeugsteuer.