Auf den Spuren des «Glögglifroschs»

In Blauen BL bieten künstliche Teiche dem bedrohten «Glögglifrosch» ein sicheres Zuhause. Ein idealer Familienausflug mit wohldosiertem «Gruselfaktor».

In der bunten Naturwiese kreucht und fleucht es. Heuschrecken springen munter von Grashalm zu Grashalm, Käfer und Ameisen bahnen sich ihren Weg durch den Dschungel aus Blumen und Kräutern. Wespen summen. Maulwurfbaue durchlöchern die trockene Erde wie einen Emmentaler Käse.

Um den dicht bewachsenen Teich in der Bildmitte leben Maulwürfe, Vögel, Libellen und allerlei Käfer.

Erstaunliche Artenvielfalt

Wir befinden uns auf einer Wiese ausserhalb des 700-Seelen-Dorfes Blauen BL. Blauen ist von Basel aus in einer Dreiviertelstunde mit Zug und Bus zu erreichen. Mit dem Auto noch schneller. Gerade für Basler Familien ein ideales Ausflugsziel. Denn rund um den Teich herrscht Artenvielfalt pur: Brombeer-, Weissdorn- und Schlehdornsträucher kämpfen um einen Platz an der Sonne. Rosarote Herbstzeitlosen blühen als Farbtupfer rund um den Teich, und einige Meter hangaufwärts steht ein mächtiger Walnussbaum. Vor allem aber: Hier wohnt eine gruselig-spannende Kröte mit einem komischen Namen: die Geburtshelferkröte.

Übrigens: Primeo Energie fördert nicht nur nachhaltige Projekte, sondern bietet auch spannende, lehrreiche Kindernachmittage an. Im Workshop «Strom aus der Sonne» stellen Kinder beispielsweise selbst ein Solarfahrzeug her – perfekt für einen Kindergeburtstag.

Woher kommt aber der Name Geburtshelferkröte? Die Kröte pflegt ein spezielles Verhalten: Bei der Paarung sieht es so aus, als würde das Männchen an den Eiern ziehen, um sie aus dem Weibchen zu befördern. Die Eier verlassen das Weibchen darum aufgereiht wie an einer Perlenschnur. Diese Schnur wickelt sich das Männchen anschliessend um die Hinterbeine und hegt und pflegt sie bis zum Schlüpfzeitpunkt.

Das Geburtshelferkröten-Männchen trägt die befruchteten Eier an seinen Hinterbeinen, bis sie schlüpfen.

Der «Glögglifrosch», wie die Geburtshelferkröte auch genannt wird, wohnt in den Teichen bei Blauen, die sich wie eine Perlenschnur aneinanderreihen. Sie bieten dem bedrohten Tier einen sicheren Lebensraum. Trotz des Kosenamens handelt es sich beim «Glögglifrosch» um eine Kröte. Ihren Namen hat sie von ihrem ungewöhnlichen Paarungsruf, der aus kurzen, hohen Piepstönen besteht, die an eine Glocke erinnern.

Der «Glögglifrosch»
Biologischer Name: Alytes obstetricans
Grösse: 3,5 bis 5 Zentimeter
Aussehen: senkrechte Schlitzpupillen, grau-brauner Rücken mit Warzen
Paarungszeit: Ende März bis August. In dieser Zeit sind die Paarungsrufe zu hören.
Verhalten: Mag sonnige Stellen, deshalb befinden sich die Teiche auch am Südhang.

Die Teiche bieten Seerosen und Spitzschlammschnecken einen Lebensraum.

Im Frühling die Natur erforschen

Die Geburtshelferkröte ist zwar vom Aussterben bedroht, doch einige Populationen in Baselland sind noch verhältnismässig gross. Um die regionalen «Glögglifrosch»-Völker miteinander zu vernetzen, wurden in der Umgebung um Blauen vier neue Teiche angelegt. Zusammen mit den schon bestehenden Teichen sollen sie zur Rettung des «Glögglifroschs» beitragen.

Auch Rohrkolben wachsen an den Teichen.

Wer den «Glögglifrosch» erforschen will, tut dies am besten von März bis August, wenn er abends seine Paarungsrufe startet. Buhlen mehrere Männchen gleichzeitig um die Weibchen, so hört sich das fast wie ein Windspiel an. «Mutige» Eltern können vielleicht dem Kind das Smartphone übergeben, sodass das Kind eigenständig Bilder vom Tier machen kann. Die Paarungsrufe können Sie mit der Aufnahmefunktion festhalten. Sehen, hören, riechen – und ganz digital noch für die Ewigkeit festhalten. Und nicht vergessen, sich nach dem Ausflug nach Zecken abzusuchen. Wir wünschen viel Spass!

Die Karte zeigt, wo die verschiedenen Teiche zu finden sind.

Der Ökofonds

Seit 2010 bietet Primeo Energie Strom mit der Zertifizierung «naturemade star» an. Diesen aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen gewonnenen Strom können Kundinnen und Kunden für einen kleinen Aufpreis einkaufen. Er stammt beispielsweise aus zwei Kleinwasserkraftwerken in Laufen und Dornach, die von der Firma aventron betrieben werden. Pro verkaufte Kilowattstunde fliesst ein Rappen in den Ökofonds, und so kommen jedes Jahr etwa 75 000 Franken zusammen. Mit dem Betrag finanziert Primeo Energie ökologische Projekte in der Umgebung, wie die Teiche in Blauen, eine Weihersanierung in Laufen oder die Renaturierung der Birs. Zum oben genannten Projekt hat der Ökofonds 45 000 Franken beigetragen und dieses somit zur Hälfte finanziert. aventron betreibt Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Norwegen.