Was ein Kraftwerk ist, wissen die meisten. Aber was ist ein virtuelles Kraftwerk? Wir erklären es Ihnen.
Text: Viktor Sammain
Stellen Sie sich vor, Sie könnten viele verschiedene, kleine Stromerzeuger bündeln und sie wie ein einziges, grosses Kraftwerk nutzen. Genau das ist die Idee hinter einem virtuellen Kraftwerk (VKW oder Virtual Power Plant, VPP, auf Englisch). Anstatt eines einzigen riesigen Kraftwerks, das an einem Ort Strom produziert, vernetzt ein VKW viele dezentrale Energieerzeugungsanlagen wie kleinere Kraftwerke, Solarpanels auf Hausdächern, Blockheizkraftwerke, Biogasanlagen oder auch Batteriespeicher.
Diese einzelnen Anlagen sind über moderne Kommunikations- und Steuerungstechnologien miteinander verbunden. Eine zentrale Steuerungseinheit überwacht und koordiniert die Stromerzeugung und den Verbrauch aller angeschlossenen Anlagen.
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Ein virtuelles Kraftwerk vernetzt verschiedene dezentrale Energieanlagen – wie Kleinwasserkraftwerke, Solarpanels, Batteriespeicher und Biogasanlagen – digital zu einem gemeinsamen System. Diese digitale Bündelung ermöglicht es, die Anlagen koordiniert zu steuern, sodass sie gemeinsam wie ein grosses Kraftwerk agieren: Sie stellen bedarfsgerecht Strom bereit oder speichern überschüssige Energie.
Für das Stromnetz sieht es so aus, als wäre das VKW ein einziges, zuverlässiges Kraftwerk. Es kann flexibel auf Schwankungen im Stromnetz reagieren, bei Bedarf Strom einspeisen oder auch aus dem Netz nehmen, wenn eine Überlastung droht. Durch das intelligente Zusammenspiel der verschiedenen Anlagen kann das VKW die Stromerzeugung optimieren und zur Stabilität des Netzes beitragen. Zudem ist das Ausfallrisiko von vielen kleineren Anlagen kleiner als von einer grossen. Das system wird resilienter.
Primeo Energie und Equalio: Gemeinsam für mehr Flexibilität
Auch Primeo Energie betreibt so ein virtuelles Kraftwerk. Dafür hat das Unternehmen mehr als 300 Anlagen zusammengeschlossen, also "gepoolt", wie es im Fachjargon heisst – über die digitale Plattform Equalio. Diese Plattform steuert und vermarktet die sogenannte Flexibilität der Anlagen: also ihre Fähigkeit, Produktion oder Verbrauch kurzfristig – flexibel eben – zu verändern.

Primeo Energie bündelt über 300 Anlagen in einem virtuellen Kraftwerk – gesteuert über die Plattform Equalio.
Wenn ein Batteriespeicher zum Beispiel merkt, dass die Netzfrequenz plötzlich abfällt, speist er automatisch Strom ein. Ist zuviel Strom im System, holt er ihn aus dem Netz und speichert ihn ein. So wird ein Stromausfall verhindert. Primeo Energie erhält dafür eine Vergütung vom Netzbetreiber – und teilt die Einnahmen mit den Eigentümerinnen und Eigentümern der beteiligten Anlagen.
Equalio bündelt ganz unterschiedliche Technologien – von Batterien und Notstromaggregaten über Wasserkraftwerke bis hin zu Heizkraftwerken. Der Fokus liegt auf der Bereitstellung von Regelenergie, aber auch andere Anwendungen wie Peak-Shaving oder die Winterstromreserve sind möglich.
Warum ist das wichtig?
Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne sind wetterabhängig – das macht die Stromversorgung unvorhersehbarer. Virtuelle Kraftwerke helfen, diese Schwankungen auszugleichen. Sie machen das Stromsystem flexibler, stabiler und weniger abhängig von fossilen Grosskraftwerken – ein entscheidender Baustein für eine erfolgreiche Energiewende.
Erfahren Sie hier, wie Sie mit der Bereitstellung von Flexibilitäten über Equalio selbst Geld verdienen können.