Lorenz Cairoli leitet bei Primeo Energie die Stabsstelle Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit einem rund 20-köpfigen Klimazielteam (KliZi) arbeitet er auf die Klimaziele von Primeo Energie hin. Ein Interview.
Die Fragen stellte Viktor Sammain
Lorenz Cairoli, stell uns das Klimazielteam kurz vor.
Das Klimazielteam (KliZi) besteht aus 20 Kolleginnen und Kollegen aus allen Segmenten und Bereichen. Sie helfen einerseits, die Zahlen für den Nachhaltigkeitsbericht zusammenzutragen. Zum anderen sind sie «Botschafter» in den Segmenten und Bereichen und helfen, die Klimaziele zu erreichen.
Lorenz Cairoli leitet die Stabsstelle Nachhaltigkeit bei Primeo Energie
Kannst du die Klimaziele von Primeo Energie genauer erklären?
Wir sind dabei, diverse Absenkpfade bis 2030 zu definieren und in sinnvolle, messbare Zwischenziele zu unterteilen. Zum Beispiel wollen wir pro Jahr 4,2 Prozent weniger Treibhausgase ausstossen. Uns unterstützt die Firma Sustainserv. Wir orientieren uns am Pariser Klimaschutzabkommen, wollen also unseren Beitrag leisten, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dafür bestimmen wir jetzt sinnvolle Zwischenetappen in Drei- bis Fünfjahresschritten, die wir messen und kontrollieren.
Mit welchen Massnahmen wollt ihr die Ziele erreichen?
Jeder Unternehmensbereich muss bestimmte Massnahmen umsetzen. In der Wärme werden zum Beispiel die fossilen Anlagen nach und nach auf erneuerbare Energiequellen umgestellt. Beim Gas möchten wir mehr Biogas oder synthetische Gase anbieten. Der Bereich Netz achtet darauf, beispielsweise Unterwerke ökologisch und ohne das klimaschädliche Isoliergas SF6 zu bauen. Und auf unseren Firmenarealen sparen wir Energie, indem wir die Beleuchtung durch LEDs ersetzen. Das sind einige konkrete Beispiele.
Grüne Energiequellen sind ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit
Wer kontrolliert, ob ihr die Ziele einhaltet?
Im Moment begleitet uns Sustainserv wie ein Bergführer. Aber Ziel ist es, dass wir das Monitoring und Controlling selbst übernehmen. Gleichzeitig haben wir uns der Science Based Targets Initiative (SBTi) angeschlossen. Das ist eine weltweite Organisation, bei der man sich öffentlich einsehbar zur Reduktion der Treibhausgase verpflichten kann. Primeo Energie ist ausserdem Mitglied im Verband für nachhaltiges Wirtschaften (ÖBU) und bei Swisscleantech.
Aus welchen Bestandteilen setzt sich das Thema Nachhaltigkeit bei Primeo Energie zusammen?
Es sind immer drei Bereiche: der wirtschaftliche, der soziale und der umweltbezogene. Man braucht ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen, um in nachhaltiges Handeln investieren zu können. Im sozialen Bereich unterhalten wir den Primeo Energie Kosmos. Diesen haben wir gebaut, damit sich die Öffentlichkeit mit Klima und Energie auseinandersetzt. Bei den umweltbezogenen Aspekten geht es um die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die Steigerung der Energieeffizienz, den ressourcenschonenden Umgang mit unseren Wertstoffen und so weiter.
Wieso wurde diese neue Stabsstelle ins Leben gerufen?
Nachhaltigkeit ist bei Primeo Energie schon seit Jahren ein Thema. Ich bin seit 16 Jahren in verschiedenen Funktionen dabei. Und schon als ich anfing, wurden viele umwelt- und energiebezogene Projekte umgesetzt. Es war aber bisher nicht so strukturiert. Als wir dann zum Beispiel angefangen haben, Nachhaltigkeitsberichte zu verfassen, hat man sich zuerst jeweils am Kopf gekratzt und gefragt: «Gopferdeckel, woher nehmen wir jetzt die Zahlen?» Das war sehr zeitraubend. Daher haben die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat schliesslich diese Stelle geschaffen.
Möchten Sie mehr über unser Engagement für mehr Nachhaltigkeit erfahren? Hier können Sie unseren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht als PDF herunterladen.