Der Sommer ist die Hochsaison für Ihre Photovoltaikanlage. Die Sonne liefert nun tagelang zuverlässig Energie im Überfluss. Um das Potenzial Ihrer Anlage voll auszuschöpfen, lohnt es sich, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen - genau dann, wenn die Sonne scheint. 

1. Warum Eigenverbrauch sich lohnt

Wer Solarstrom vom eigenen Dach direkt nutzt, spart bares Geld, denn jede selbst verbrauchte Kilowattstunde ersetzt Strombezug aus dem Netz. Das ist nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch nachhaltig. Der Eigenverbrauchspreis liegt meist unter dem Tarif für Haushaltsstrom.

Wird Strom ins Netz eingespeist, erhält man eine Einspeisevergütung. Diese Vergütung orientiert sich an den Marktpreisen, liegt aber in der Regel unter dem Strombezugspreis. Daher ist es sinnvoll, möglichst viel des eigenen Solarstroms direkt im Haushalt zu nutzen. So profitieren Sie doppelt: von tieferen Stromkosten und einer höheren Unabhängigkeit vom Strommarkt.

2. Die grössten Stromfresser gezielt in die Sonne schieben

Viele typische Haushaltsgeräte laufen dann, wenn keine Sonne scheint. Mit einem einfachen Trick lässt sich das ändern: Verlagern Sie den Stromverbrauch gezielt in die Mittagsstunden, wenn Ihre Anlage am meisten liefert.

Typische Kandidaten:

  • Waschmaschine, Tumbler und Geschirrspüler: mit Startzeitvorwahl oder smarten Steckdosen automatisch zur Sonnenzeit starten.
  • Elektroboiler: über Zeitschaltuhr oder Energie-Manager nur tagsüber aktivieren – so wird Warmwasser direkt mit PV-Strom erzeugt.
  • Kühlgeräte (z. B. Tiefkühler): kurzfristig auf niedrigere Temperatur stellen, wenn viel Strom vorhanden ist – die gespeicherte Kälte wirkt wie ein Energiespeicher.

3. E-Mobilität als Stromspeicher auf Rädern

Wer ein Elektroauto fährt, kann die PV-Anlage besonders effizient nutzen. Das Laden in den Sonnenstunden bietet nicht nur Kostenvorteile, sondern auch Netzunabhängigkeit. Eine intelligente Wallbox, die PV-Überschuss erkennt, lädt das Fahrzeug nur dann, wenn eigener Solarstrom verfügbar ist.

Vorteile:

  • Deutlich höhere Eigenverbrauchsquote
  • Schonender fürs Netz (Vermeidung von Lastspitzen)
  • Möglichkeit zur Kombination mit dynamischen Tarifen

Achten Sie bei der Auswahl auf Wallboxen mit PV-Überschussladung oder Schnittstellen zu Ihrem Energiemanagementsystem.

4. Wärmepumpe + PV: Ideal im Sommerbetrieb

Wärmepumpen laufen im Winter – aber sie können auch im Sommer sinnvoll Strom abnehmen. Besonders effizient ist die Kombination mit einem Boiler oder Pufferspeicher, in dem überschüssige Energie in Form von Wärme „geparkt“ wird. Die Wärmepumpe kann tagsüber Wasser erhitzen, das Sie später nutzen – z. B. für Duschen am Abend.

Ein weiterer Vorteil: Die thermische Speicherung entlastet das Stromnetz und reduziert die Notwendigkeit, PV-Strom einzuspeisen oder zu drosseln.

5. Strom speichern – lohnt sich das?

Ein Batteriespeicher kann helfen, Sonnenstrom vom Tag in die Abendstunden zu verschieben. Doch die Investition ist nicht für jeden sinnvoll. Entscheidend ist:

  • Wie hoch ist Ihr Eigenverbrauch ohne Speicher?
  • Wie hoch ist Ihr täglicher Überschuss?
  • Wie viel kostet die gespeicherte Kilowattstunde (inkl. Investition, Wartung, Lebensdauer)?

Für viele Einfamilienhäuser mit moderatem Verbrauch und viel Sommerüberschuss ist ein Speicher nicht zwingend notwendig, es kann effizienter sein, Lasten gezielt zu verschieben statt zu speichern.

6. Energiemanagement: Die Schaltzentrale für mehr Eigenverbrauch

Wer ernsthaft optimieren will, kommt um ein intelligentes Energiemanagementsystem (EMS) kaum herum. Es verbindet Ihre PV-Anlage mit Haushaltsgeräten, Wallbox, Wärmepumpe oder Speicher – und sorgt dafür, dass der Strom genau dann fliesst, wenn er gebraucht wird. Moderne EMS-Systeme können zudem Wetterdaten einbeziehen und Verbrauchsprofile lernen.

Ergebnis: Mehr Autarkie, bessere Ausnutzung der PV-Erzeugung und geringere Stromkosten.

Photovoltaik_Luftaufnahme

Vom Stromkonsumenten zum Stromproduzenten zu werden, ist heute nicht mehr schwer. Wir begleiten Sie gerne auf dem Weg von der Planung Ihrer Photovoltaikanlage bis zur Inbetriebnahme. 
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