Advent ist ja immer ein bisschen wie ein gemütliches Vollbad für die Seele: Lichter überall, Lebkuchenduft, Kerzen, heisse Getränke, Gäste, Musik – wunderbar! Nur ist diese Zeit auch ein kleiner Energie-Hotspot. Beleuchtung läuft länger, der Backofen hat Dauerschicht, und mit jedem Grad mehr auf dem Thermostat wird’s zwar kuschlig, aber auch teurer. Die gute Nachricht: Gerade jetzt lässt sich eine Menge sparen, ohne dass irgendetwas an Stimmung verloren geht. Hier kommen 12 plus ein Tipps zum Energiesparen in der Weihnachtszeit.

1. Weihnachtsbeleuchtung: LED statt Glühlampe

Wenn bei dir noch ältere Lichterketten mit Glüh- oder Halogenlampen im Einsatz sind, lohnt sich der Wechsel zu LED ganz besonders. Moderne LED-Ketten brauchen rund 80–90 Prozent weniger Strom, halten wesentlich länger und sind in warmweissen Varianten erhältlich, die ein wunderbar stimmungsvolles Licht erzeugen. Überlege dir ausserdem jedes Jahr neu, wie viel Beleuchtung es wirklich braucht: Eine bewusst platzierte Lichterkette oder ein einzelner Stern im Fenster kann oft schöner wirken als ein komplettes «Lichtermeer» an jedem Fensterbrett und Balkon – und ganz nebenbei sinkt der Verbrauch deutlich.

2. Zeitschaltuhren und smarte Stecker

Weihnachtsbeleuchtung entfaltet ihre Wirkung, wenn man sie sieht – nicht, wenn alle schlafen oder draussen noch genügend Tageslicht vorhanden ist. Mit einer einfachen Zeitschaltuhr oder einer smarten Steckdose programmierst du deine Lichter so, dass sie nur in den Abendstunden leuchten, zum Beispiel zwischen 17 und 22 Uhr. Für draussen eignen sich spritzwassergeschützte Zeitschaltstecker. Modelle mit Dämmerungssensor sorgen ausserdem dafür, dass die Beleuchtung nicht schon bei hellem Tageslicht angeht. So sparst du unnötige Betriebsstunden und musst dich nicht mehr ums manuelle Aus- und Einschalten kümmern.

3. Kerzen und LED-Kerzen: Stimmung ja, aber sicher

Kerzen gehören für viele untrennbar zur Adventszeit. Schon wenige Kerzen auf dem Adventskranz, dem Tisch oder der Fensterbank schaffen stimmungsvolle Wärme – oft braucht es dann gar nicht mehr so viele Lichterketten. Bei echten Kerzen gilt allerdings: Sicherheit vor Romantik. Stelle sie stabil auf nicht brennbare Unterlagen, halte genügend Abstand zu Gardinen, Tannengrün und Papierdeko und lass sie nie unbeaufsichtigt brennen. Achte beim Kauf auf schadstoffärmere Varianten wie Stearin oder Bienenwachs. Und wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben, sind robuste LED-Kerzen häufig die bessere Wahl.

4. Heizung clever nutzen: Jedes Grad weniger spart Energie (und Geld)

In der Adventszeit verbringt man mehr Abende im Wohnzimmer, lädt Gäste ein oder schaut längere Filme – entsprechend läuft die Heizung häufig länger. Dabei lohnt sich schon eine Temperaturabsenkung um ein einziges Grad: Je nach Gebäude entspricht das etwa 5–6 Prozent weniger Heizenergie, ohne dass es ungemütlich wird. Orientiere dich an moderaten Temperaturen: Wohnräume rund 19–21 Grad, Schlafzimmer etwas kühler, Flure oder wenig genutzte Zimmer nochmals tiefer. Achte ausserdem darauf, dass Heizkörper frei stehen und nicht hinter Vorhängen oder Möbeln verborgen sind – nur so kann sich die Wärme gut im Raum verteilen.

Auch LED-Kerzen schaffen eine behagliche Stimmung und sind sicherer als eine offene Flamme. 

5. Sonne tagsüber reinlassen, nachts abdämmen

Auch im Winter liefert die Sonne kostenlose Energie. Öffne tagsüber Vorhänge und Rollläden an sonnigen Fenstern, besonders auf der Süd- und Westseite, damit Licht und Wärme ins Zimmer gelangen können.
Am Abend lohnt es sich, wieder zu schliessen: Vorhänge und Rollläden reduzieren Wärmeverluste über die Fenster. Wichtig nur: Vorhänge sollten nicht vor den Heizkörper fallen, damit die Wärme nicht direkt hinter dem Stoff stecken bleibt.

6. Backen und Kochen: effizient geniessen

Im Advent läuft der Backofen oft heisser als sonst. Mit ein paar simplen Tricks lässt sich dabei viel Energie sparen: Nutze wenn möglich Umluft oder Heissluft, damit du mehrere Bleche gleichzeitig backen kannst, und verzichte aufs lange Vorheizen, wenn das Rezept es nicht ausdrücklich verlangt. Schalte den Ofen ein paar Minuten vor Ende der Backzeit aus und nutze die Restwärme. Öffne die Ofentür während des Backens nur selten. Und auf dem Herd gilt: Topfdeckel drauf und die Herdplatte passend zur Topfgrösse wählen – so bleibt die Wärme dort, wo sie hingehört.

7. Standby-Fresser deaktivieren

Im Advent laufen oft mehr Geräte parallel: Musik, Filme, Spiele – und viele davon ziehen im Standby weiterhin Strom. Schaltbare Steckdosenleisten im Wohn- und Entertainmentbereich helfen dir, mehrere Geräte auf einmal komplett auszuschalten. Wichtig ist dabei ein wenig Vorsicht: Kühlschränke, Gefriertruhen, Router (wenn sie für Telefonie oder Sicherheit benötigt werden) oder Smart-Home-Zentralen dürfen nicht einfach getrennt werden. Konzentriere dich daher auf reine Unterhaltungsgeräte.

8. Minimalistische Weihnachtsdeko: weniger Zeug, mehr Wirkung

Je üppiger dekoriert wird, desto höher ist meist auch der Energieverbrauch, selbst bei LED. Überlege dir deshalb ein klares Deko-Konzept mit einigen gezielt gesetzten Hinguckern statt überall ein bisschen Licht.
Fragen wie «Welche zwei oder drei Bereiche sollen wirklich glänzen?» oder «Braucht ein ungenutztes Zimmer überhaupt eine Lichterkette?» können helfen. Hochwertige, langlebige Deko wirkt meist stimmiger und nachhaltiger als wahllos zusammengekaufte Leuchtobjekte.

Gemeinsam Plätzchen backen macht Spass und spart Energie.

9. Plätzchen-Sharing statt Einzel-Backorgien

Backen macht Freude, keine Frage. Aber wenn jeder Haushalt fünf Sorten allein backt, läuft im Freundeskreis der Ofen fast pausenlos. Ein gemeinsames «Plätzchen-Sharing» ist da die clevere Alternative: Jede Person oder Familie übernimmt ein bis zwei Sorten, danach tauscht ihr die Vielfalt. Oder ihr trefft euch an einem Ort, um dort zu backen. Das spart Energie, sorgt für bunte Teller und stärkt ganz nebenbei die Gemeinschaft. 

10. Adventskalender mit Energie-Missionen

Ein Adventskalender muss nicht zwingend aus Schokolade bestehen, er kann auch ein spielerischer Einstieg in neue Energiespar-Gewohnheiten sein. Hinter jedem Türchen wartet dann eine kleine «Energie-Mission», zum Beispiel: «Wir drehen die Heizung heute um 1 Grad runter und ziehen einen warmen Pulli an» oder «Heute Abend TV und Lampen aus, wir lesen bei LED-Kerzenschein». Die schönsten Aufgaben könnt ihr nach der Adventszeit als neue Routine übernehmen.

11. Leuchten von innen statt von aussen

Wenn du auf üppige Aussenbeleuchtung verzichten möchtest, aber trotzdem ein stimmungsvolles Signal nach draussen senden willst, kannst du mit dekorierten Fenstern viel erreichen. Eine kleinere Lichterkette oder ein paar LED-Kerzen kombiniert mit Spiegeln, Glasvasen oder glänzenden Kugeln erzeugen durch Reflexion einen überraschend intensiven Leuchteffekt. Von draussen wirkt das oft heller, als es tatsächlich ist. Bei echten Kerzen gilt hier allerdings doppelte Vorsicht: Brandschutz geht vor, besonders in Fensternähe. Daher: lieber LED-Leuchten. 

12. Glühwein, Punsch und Eintopf: Wärme doppelt nutzen

Wenn du in der Adventszeit Punsch, Glühwein oder einen Eintopf kochst, entsteht dabei immer Wärme, die den Raum mit aufheizt. Plane solche Kochaktionen ruhig für die kälteren Abendstunden ein und drehe währenddessen die Heizung im entsprechenden Zimmer etwas herunter. So nutzt du die entstehende Wärme direkt mit. Aber bitte nie Herd oder Backofen als Heizung umfunktionieren: Vor allem bei Gasherden besteht Gefahr durch Abgase und Sauerstoffmangel. Es geht hier wirklich nur darum, die beim Kochen entstehende Wärme sinnvoll mitzunehmen.

Glühwein wärmt nicht nur von innen. Man kann die Kochwärme auch nutzen, um den Raum zu erwärmen und die Heizung ein Stück runterzudrehen.

Bonus-Tipp: Weihnachtsfilm-Abende: kuschelig statt überheizt

Film- und Spieleabende gehören für viele zur Adventszeit. Und mit mehreren Personen im Raum wird es ohnehin schnell warm, Körperwärme und Geräte tragen ihren Teil bei. Statt die Heizung hochzudrehen, kannst du also getrost 1–2 Grad kühler einstellen und dich mit Decken, warmen Socken und einer Wärmflasche einkuscheln. Eine kleine LED-Lichterkette oder Kerzenschein ersetzt dabei mühelos die grosse Raumbeleuchtung. Das spart Energie, schafft eine entspannte Atmosphäre – und macht den Abend gleich noch ein wenig heimeliger.