An heissen Sommertagen staut sich die Hitze in vielen Wohnungen. Der Griff zur Klimaanlage scheint naheliegend – aber sie ist teuer im Betrieb, laut und verbraucht viel Strom. Dabei lässt sich Wohnraum auch ohne energieintensive Kühlung angenehm temperieren. Mit passiven Techniken, gezielter Lüftung und wirksamem Sonnenschutz bleibt es auch an Hitzetagen spürbar kühler – ganz ohne Klimagerät.

1. Sonnenschutz: Die wichtigste Massnahme gegen Aufheizung

Fenster sind die Hauptquelle für Wärme im Sommer. Rund 70–80 % der Raumaufheizung entstehen durch direkte Sonneneinstrahlung. Wer die Sonne aussperrt, bevor sie in den Raum gelangt, spart am meisten Energie – und sorgt für angenehmeres Raumklima.

Diese Massnahmen helfen sofort:

  • Aussenjalousien, Fensterläden oder Rollläden tagsüber geschlossen halten
  • Markisen oder Sonnensegel auf Balkonen und Terrassen spenden effektiven Schatten
  • Helle Vorhänge oder reflektierende Fensterfolien reduzieren den Wärmeeintrag durch Glasflächen
  • Balkonbepflanzung oder begrünte Pergolen sorgen für natürlichen Schatten und bessere Luftfeuchtigkeit

2. Lüften – aber nur zum richtigen Zeitpunkt

Lüften bei Hitze will gelernt sein. Wer tagsüber Fenster kippt, holt sich warme Luft ins Haus und verschärft das Problem. Die richtige Technik hilft, die Wohnung effektiv zu kühlen.

So lüften Sie energieeffizient:

  • Nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend lüften, wenn die Aussenluft deutlich kühler ist
  • Fenster weit öffnen statt auf Kipp stellen – für schnellen Luftaustausch
  • Gegenüberliegende Fenster oder Türen öffnen, um Durchzug zu erzeugen (Querlüftung)
  • Tagsüber Fenster und Türen geschlossen halten, vor allem an der Sonnenseite

3. Kühlen mit Verdunstung – ganz ohne Technik

Verdunstung entzieht der Luft Wärme. Dieses Prinzip lässt sich im Alltag einfach nutzen – für spürbare Erfrischung ohne Strom:

  • Feuchte Tücher vor offene Fenster oder Ventilatoren hängen
  • Flache Schalen mit Wasser aufstellen, z. B. auf Fensterbänken oder in Zimmerecken
  • Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und verbessern das Raumklima – ideal sind Arten mit grossen Blättern

Diese Methoden senken zwar nicht die Raumtemperatur im klassischen Sinn, verbessern aber das Wohlbefinden deutlich.

4. Bauliche Massnahmen mit grossem Effekt

Auch die Gebäudehülle spielt eine wichtige Rolle. Wer umbaut, renoviert oder neu plant, kann mit baulichen Massnahmen langfristig für kühle Innenräume sorgen:

  • Aussenliegender Sonnenschutz ist deutlich wirksamer als innenliegender
  • Gute Wärmedämmung schützt nicht nur im Winter, sondern hält auch Hitze draussen
  • Helle Fassaden und Dächer reflektieren Sonnenlicht, während dunkle Oberflächen Wärme speichern
  • Nachrüstbare Beschattungslösungen wie ZIP-Screens lassen sich auch bei bestehenden Gebäuden integrieren

5. Smarte Steuerung: Technik gezielt einsetzen

Auch ohne Klimaanlage kann moderne Technik beim Kühlen helfen:

  • Automatisierte Rollläden und Jalousien schliessen sich bei intensiver Sonneneinstrahlung automatisch
  • Fensterkontakte und Temperatursensoren unterstützen gezieltes Lüften
  • Ventilatoren mit Timer oder App-Steuerung arbeiten nur dann, wenn es sinnvoll ist

So lässt sich auch ohne dauerhaften Energieeinsatz ein angenehmes Raumklima schaffen – mit deutlich geringeren Kosten.

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