Mit dem Geolino-Experimentierkasten zu erneuerbaren Energien setzen wir einen Motor dank Solarstrom in Bewegung und lassen mit Windkraft eine Lampe leuchten. Und entdecken dabei ganz nebenbei unser inneres Kind wieder.
Text: Celeste Blanc | Fotos: Christoph Schiess
Wann ich das letzte Mal ein physikalisches Experiment durchgeführt habe? Besser nicht nachfragen. Sagen wir es so: Meine Schulzeit liegt schon den einen oder anderen Herbstmond zurück.

Bevor das Experimentieren losgeht, prüfen wir, ob alle Bestandteile vorhanden sind.
Naturwissenschaften zählten nie zu meinen Lieblingsfächern. Und trotzdem mochte ich es immer, wenn wir im Physik- und Chemieunterricht experimentierten. Das Funkeln, das Knallen und allen voran die Elefantenzahnpasta bleiben in Erinnerung. Entsprechend gross ist die Vorfreude, als wir den Geolino-Experimentierkasten zu den erneuerbaren Energien auspacken. Was werden meine Arbeitskollegin und ich, beide Redaktorinnen im Bereich Energie, wohl heute noch alles erleben?
Handbuch, Hardware und erste Fragezeichen
Wir öffnen den Experimentierkasten – und staunen: Der Inhalt ist deutlich weniger umfangreich, als es die Schachtel vermuten lässt. Dafür beinhaltet er kleine und sehr feine Teile, mit denen wir Sonnen-, Wind- und Geothermie erkunden sollen. Und schon bei der Kontrolle der Bauteile tauchen bei uns die ersten Fragen auf: Was ist eigentlich eine Fresnellinse?
Zum Glück liegt ein Handbuch bei. Dieses enthält ein Inventar der Bauteile und erklärt in kindergerechter Sprache, was es mit den «erneuerbaren Energien» überhaupt auf sich hat. Das Buch ist simpel, aber ansprechend gestaltet: Fotos und Abbildungen unterstützen den Inhalt, der unter anderem auf die physikalischen Eigenschaften von Energie eingeht, oder aufzeigt, wie ein Batteriespeicher funktioniert. Kernstück des Handbuchs bilden die Kapitel, die den Energiequellen Sonne, Wasser, Wind, Biomasse und Geothermie gewidmet sind.
Solarenergie zum selbst Ausprobieren
Mittlerweile kribbelt es uns in den Fingern und wir starten mit dem ersten Experiment: Wärme durch Sonne gewinnen. Dafür falten wir einen weissen und einen schwarzen Karton zu Schachteln und gehen mit Thermometer im Gepäck auf den Balkon.
An diesem freundlichen Wintertag zeigt das Thermometer draussen 10 Grad an. Wir stecken es in die schwarze Schachtel. Da deren Oberfläche einen Grossteil der Sonnenstrahlung absorbiert, wird es in der Box rasch wärmer. Weisse Flächen hingegen reflektieren das Licht und speichern keine Wärme. Uns wird klar: Wir führen den Albedo-Effekt durch und haben nebenbei ganz einfach gelernt, wie dunkle Sonnenkollektoren auf dem Dach funktionieren.
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Tatsächlich ist die Temperatur in der schwarzen Schachtel höher als in der weissen.
Während die Sonne unsere schwarze Schachtel aufheizt, nehmen wir mit Solarstrom den kleinen Motor in Betrieb. Dafür basteln wir eine Mini-Fahne aus Papier, kleben sie auf die Motorachse und verbinden den Motor mittels Druckklemmen mit der Solarzelle. Die Sonne lässt die Fahne drehen und in mir steigt Begeisterung auf – das Experiment hat funktioniert! Wir werfen den Blick nochmals auf Thermometer und stellen fest, dass die Temperatur in der schwarzen Kartonschachtel tatsächlich bereits um mehrere Grad gestiegen ist. Solarenergie funktioniert, auch mit dem Geolino-Experimentierkasten.
Tüfteln mit Teebeutel-Schnürchen
Alle zehn Versuche aus dem Buch können wir an diesem Nachmittag nicht durchführen. Obwohl der Experimentierkasten die wichtigsten Komponenten mitliefert, braucht es für einen Grossteil der Experimente zusätzliches Material aus dem Haushalt. So müssen wir etwa das Biogasexperiment überspringen, das nebst einem Ballon auch mehrere Tage Zeit für die Gärung und die Gasbildung braucht.

Durch den Experimentierkasten wird Windenergie im Kleinen direkt erlebbar.
Doch Not macht erfinderisch. Auch wenn uns das eine oder andere Utensil fehlt, probieren wir möglichst viel aus: Wir bauen eine Windkraft-Hebelanlage mit Schnürchen vom Teebeutel und testen mit einer Laborspritze, wie ein Luftdruckspeicher funktioniert.
Wenn das Windrad streikt, fiat lux!
Mein persönliches Highlight an diesem Nachmittag: Strom mit Wind erzeugen. Wir hängen das LED-Lämpchen an den Motor – und sind enttäuscht, dass es nicht funktioniert. Da wir keinen Föhn zur Hand haben, blasen wir das Windrad per Puste an. Vielleicht haben wir zu wenig Power. Doch Moment mal: Wir haben eine Idee und schliessen das LED-Lämpchen an die Solarzelle an. Et fiat lux – es werde Licht.

Improvisation ist alles: Statt mit Windkraft lassen wir die Glühbirne mit einer Solarzelle leuchten.
Unser Fazit: Der Experimentierkasten von Geolino ist süss und kindgerecht gestaltet. Er zeigt anhand einfacher Versuche, wie Energie verschiedene Formen annehmen kann und wie erneuerbare Energien funktionieren. Auch wenn uns die Experimente nicht vollends sprachlos zurückliessen, weckten sie eine kindliche Neugier, motivierten zum Tüfteln und machten Spass – vor allem, wenn etwas klappte.
Der Preis von über 30 Franken ist zwar etwas stolz, doch wenn man den Experimentierkasten von A bis Z mit neugierigen Kindern durchprobiert, lohnt sich die Investition. Die Jugendfreigabe ab 10 Jahren ist realistisch – auch wenn Kinder unterschiedlich begeisterungsfähig sind. Wer den Kasten mit Kindern nutzen möchte, sollte keine Hemmungen haben. Denn eines stimmt sicher: Theorie wird am besten verstanden, wenn sie spielerisch in der Realität entdeckt werden kann.
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Spielerisch weiterexperimentieren im Primeo Energie Kosmos
Auch im Primeo Energie Kosmos wird Energiewissen spielerisch vermittelt. Naturwissenschaftliche Phänomene rund um Klima und Energie werden hier lebendig und greifbar – mit garantiertem Aha-Effekt für Gross und Klein.
