Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zählt zu den zentralen Herausforderungen der Energiewende. Während Strom in der Schweiz bereits zunehmend aus erneuerbaren Quellen stammt, wird rund 60 Prozent der Heizenergie nach wie vor mit fossilen Energieträgern erzeugt. Eine mögliche Alternative bieten Erdsonden. Primeo Energie unterstützt grosse Areale dabei, über diese Technologie klimafreundliche Lösungen für Wärme und Kälte zu realisieren.
Mit Erdsonden schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Gebäude können mit dieser Technologie sowohl beheizt als auch gekühlt werden. In mehreren Projekten haben wir dies bereits erfolgreich umgesetzt.
Was sind Erdsonden?
Erdsonden sind vertikale Kunststoffrohre, die bis zu mehrere hundert Meter tief in den Boden eingebracht werden. Über eine zirkulierende Flüssigkeit wird thermische Energie mit dem Erdreich ausgetauscht: Im Winter wird Wärme entzogen, eine Wärmepumpe hebt die Temperatur dann auf das gewünschte Niveau an. Und im Sommer kann überschüssige Wärme zurückgeführt werden – das sogenannte Free Cooling. Dank der ganzjährig relativ stabilen Bodentemperaturen ist das System effizient, zuverlässig und leise, unabhängig von Wetter oder Tageszeit.

Für wen lohnen sich Erdsonden?
Erdsonden sind besonders geeignet für:
- Eigentümerinnen und Eigentümer von Überbauungen, Arealen oder grösseren Liegenschaften, die eine zentrale und langfristig stabile Wärme- und Kälteversorgung wünschen
- Einfamilienhäuser, sofern die Voraussetzungen gegeben sind
- Projekte mit einem langfristigen Planungshorizont und dem Ziel, die CO₂-Emissionen substanziell zu senken
- Kundinnen und Kunden, die auf nachhaltige Infrastruktur setzen und gleichzeitig auf Betriebssicherheit und Effizienz Wert legen
- Nicht sinnvoll sind Erdsonden dort, wo geologische Einschränkungen Bohrungen verunmöglichen – etwa in bestimmten Trinkwasserschutzzonen – oder wo keine ausreichende Fläche zur Verfügung steht. Auch bei sehr kleinteiligen Einzelanlagen kann eine andere Lösung wirtschaftlicher sein.
Erfolgreiche Umsetzung – Beispiel Baselink in Allschwil
Ein eindrückliches Beispiel ist das Baselink-Areal in Allschwil. Dort hat Primeo Energie eines der grössten Erdsondenfelder der Nordwestschweiz realisiert – mit über 200 Erdsonden, die bis in 260 Meter Tiefe hinabreichen. Sie erschliessen das thermische Potenzial des Untergrunds auf nachhaltige Weise. Die gewonnene Erdwärme wird über Wärmepumpen effizient in Heizenergie umgewandelt, gleichzeitig kann das System im Sommer zur Kühlung genutzt werden. Die thermische Energieversorgung erfolgt damit komplett CO₂-frei. Mit dem Erdsondenfeld in Allschwil leisten wir also einen konkreten Beitrag zur klimaschonenden Energiezukunft der Region und zeigen, wie Dekarbonisierung auf Arealebene erfolgreich umgesetzt werden kann.
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Weiteres Erfolgsprojekt: VIVO-Quartier in Aesch
Auch in Aesch, im Quartier VIVO, kommt diese Technologie erfolgreich zum Einsatz. Dort hat Primeo Energie ein weiteres Erdsondenfeld realisiert, das die gesamte Überbauung mit nachhaltiger Wärme und Kälte versorgt. Auch hier gilt: Eine stabile, emissionsfreie und wirtschaftliche Energieversorgung über Jahrzehnte hinweg.
Vorteile und Herausforderungen
Die Vorteile von Erdsonden liegen auf der Hand, es gibt aber auch Herausforderungen. Zunächst die Pluspunkte: Eine lokale, erneuerbare Energiequelle, die unabhängig von fossilen Importen ist, mit geringen Betriebskosten, leisem Betrieb und der Möglichkeit, sowohl Wärme als auch Kälte bereitzustellen. Die Technologie ist bewährt, langlebig und wartungsarm.
Demgegenüber stehen höhere Anfangsinvestitionen sowie ein gewisser Planungsaufwand, insbesondere im Hinblick auf Bohrbewilligungen und geologische Abklärungen. Dennoch zeigt unsere Erfahrung: Wenn die Voraussetzungen stimmen, ist die Erdsonde die nachhaltigste Lösung – technisch wie ökologisch.
