Nach gut elf Monaten Bauzeit ist der Euroairport am Dienstag, dem 22. November 2022, offiziell an das erweiterte Fernwärmenetz von Saint-Louis angeschlossen worden. Der erneuerbare Wärmeverbund wird von R-CUE, einer Tochterfirma von Primeo Energie, betrieben.
In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Unternehmen sowie der Stadt Saint-Louis ist der Euroairport offiziell an den Wärmeverbund von Saint-Louis angeschlossen worden. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für das Fernwärmenetz, das seit Ende vergangenen Jahres ausgebaut wird.
Der Flughafen Basel-Mülhausen hat einen Wärmebedarf, der in etwa dem von 3000 Haushalten entspricht. In einem ersten Schritt werden nun die wichtigsten Gebäude des Airports mit warmem Wasser versorgt. Hierfür wurden in den vergangenen Monaten 3,8 Kilometer neuer Rohre verlegt.
Die Erweiterung des Wärmeverbunds Saint-Louis war 2020 beschlossen worden. Ende 2021 begannen die Arbeiten, die noch bis 2025 andauern werden. R-CUE investiert rund 32 Millionen Euro in den Ausbau des Wärmenetzes, dessen Länge sich von bisher rund 12,3 Kilometer auf gut 30 Kilometer mehr als verdoppelt.
Der angepeilte zusätzliche Wärmeabsatz liegt bei bis zu 68 Gigawattstunden pro Jahr, dem Bedarf von etwa 10'000 Haushalten. Derzeit versorgt der Verbund rund 7'500 Wohneinheiten. Neben dem Euroairport kommen neue Stadtteile und Gewerbegebiete an das erweiterte Netz. Dieses wird seit 2013 von einem Biomassekraftwerk versorgt, welches zu 90 Prozent erneuerbare Energiequellen nutzt und neben Wärme auch Strom produziert. Um den steigenden Energiebedarf zu decken, ist der Bau eines zweiten Biomassekraftwerks geplant.
Das Projekt stellt sich der doppelten Herausforderung, die Energiewende in der Region zu beschleunigen und den Energiemix des Euroairports zu dekarbonisieren.