Projekt Primeo Energie Kosmos

Vom Museum zum Science und Erlebnis Center
1997, zum 100-jährigen Bestehen der EBM (Elektra Birseck), wurde das Elektrizitätsmuseum eröffnet und bietet seither den Besuchenden einen spannenden Blick in die Kultur-, Sozial- und Technikgeschichte der Elektrifizierung und Industrialisierung. Statt einer Reise durch die vergangene Energiegeschichte sollen die Besucherinnen und Besucher zukünftig für Themen rund um Klima und Energie begeistert werden – für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Gesellschaft.
Das neue Science und Erlebnis Center wird im Januar 2023 eröffnet, als eine von mehreren Aktivitäten zum 125-Jahr-Jubiläum der EBM (Genossenschaft Elektra Birseck).

Kreislaufwirtschaft im Bauen (Life-Cycle-Ansatz)

Abfälle/alte Materialien, Reststoffe sind für Primeo Energie wertvolle Ressourcen, welche soweit wie möglich weiter genutzt werden. Unsere Stoffströme und Entsorgungswege sind so angelegt, dass wiederverwertbare Stoffe systematisch vom Restabfall getrennt werden. Indem Wiederverwertbares den Recycling-Kreisläufen zugeführt wird, nutzt Primeo Energie das Potenzial von Ressourcen und minimiert zugleich die Menge an Restmüll. Mit dem Neubauprojekt «Faraday» wird in einem Pionierprojekt erarbeitet, wie der Life-Cycle-Ansatz so optimal wie möglich verwirklicht werden kann. Das neue Gebäude soll aus rezyklierten Materialien erstellt werden und selbst auch wieder rezyklierbar sein. Zum Einsatz kommen unter anderem rückgebaute Materialien vom Primeo Energie-Areal sowie Hochspannungsmastenteile von Swissgrid.

• Zielsetzung ist, dass gut 70 Prozent der Materialien des Neubaus aus Recycling oder nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen stammen.
• Das Bauprojekt ist Teil einer Studie des Bundesamts für Energie (BFE), in welcher die nachhaltige Wirksamkeit der eingesetzten Materialien errechnet wird.
• In Zusammenarbeit mit einem Forschungsprojekt der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) wird die Fügung der wiederverwerteten Hochspannungsmastenteile simuliert, für den Bau vorbereitet und die CO₂-Einsparung errechnet.

Projekt «Faraday» (Neubau Science Center)
Beim Architekturwettbewerb zum Neubau im Jahr 2019 ging das Projekt «Faraday» von Rapp Architekten aus Münchenstein als Sieger hervor. Die filigrane, einfache Konstruktion baut auf der geometrischen Grundform vierer Quadrate auf und ist von einer raumhaltigen, bewachsenen Gitterstruktur aus wiederverwerteten Hochspannungsmasten umhüllt. Beim Bau ist geplant, dass möglichst viele ökologisch verträgliche Baustoffe mit einem geringen Anteil an grauer Energie sowie wiederverwertbare Materialien eingesetzt werden. 

Neue Ausstellung Klima und Energie 
Im Zentrum des erneuerten Besucherangebots steht der Neubau als Dreh- und Angelscheibe. Inhaltlich vereint der Neubau eine allgemeine Einführung in das Thema Sonne mit einer interaktiven Vertiefungszone zu Klima und Energie sowie mit Räumen für Bildung und Vermittlung (Lernwerkstatt, Energielabor mit Spezialausrüstung). Das Besucher- und Wissenszentrum dient auch als Treffpunkt, als Veranstaltungsraum, als kleiner Pop-up-Shop oder als Ausgangsort für Führungen, thematische Spaziergänge und vom begehbaren Dach wird man einen herrlichen Blick in die Umgebung haben. 

Das heutige Museum wird saniert und eine neue Multimedia-Ausstellung installiert. Eine durch Licht und Ton geführte Themenreise führt die Besuchenden zu sechs der eindrücklichsten und spannendsten Energieorten der Welt. Dabei stehen einerseits erneuerbare Energien rund um Sonne, Wasser und Wind im Vordergrund, andererseits erfahren die Besuchenden Wissenswertes rund um Energie und Innovation - die Welt ist voller Lösungen. Es sind dies Orte der Energieproduktion, Technik, Wissenschaft und Natur.

Nebst dem bewährten Grundschulangebot wird neu auf die Oberstufe und weiterführende Schulen fokussiert. Science Labs und Science Shows machen Naturwissenschaften (MINT: Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik) gemäss Lehrplan 21 lebendig.